Kieferbehandlung, CMD

Seit 2001 stellt die Therapie der Cranio-Mandibulären- Dysfunktion (CMD) den Schwerpunkt meiner Arbeit dar.

Die Wechselwirkungen von Kiefer und Körper liegen im Fokus der ganzheitlichen Behandlung bei CMD.

Ein Bewegungsbefund des ganzen Körpers und eine ausführliche Anamnese bilden die Basis der Behandlung.

In der Behandlung ist es nach meiner Erfahrung ein sehr entscheidender Faktor, die Intensität meiner Berührung dem vorliegenden Spannungszustand anzupassen.

Das ermöglicht eine umfassende Spannungslösung.

 

Handling

 

Über meine manuelle Behandlung hinaus, erarbeite ich mit Ihnen, was Sie im Alltag zu Ihrer Spannungsregulation unterstützt und Ihnen bezogen auf Bewegung, Entspannung, Schlaf und Entlastung am Arbeitsplatz konkrete Hilfestellung bietet.

Die Übungsanleitung zur Entspannung der Kaumuskulatur erfolgen unter Einbeziehung von Atmung und Körperwahrnehmung.

 

 

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

 

Zu meinem Selbstverständnis gehört auch, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu suchen und Sie bei Bedarf entsprechend weiter zu verweisen.

 


Zähneknirschen als Notausgang des Nervensystems

 

Wurden Sie bei einem Zahnarztbesuch auch schon von der Aussage überrascht, dass Sie wohl nachts mit den Zähnen knirschen ? Oder umgekehrt: Sie haben körperliche Symptome für die sich keine organische Ursache finden läßt, fühlen sich angestrengt und wie neben der Spur, obwohl Sie sich wirklich Mühe geben schon vieles „richtig“ zu machen ?

 

Die Dynamik rund um das Kiefergelenk ist sowohl von den Ursachen her, als auch von den Auswirkungen sehr komplex.

 

Zur besseren Überschaubarkeit möchte ich zunächst die Symptomatik beschreiben:

 

der medizinische Fachbegriff für diese Problematiken rund um das Kiefergelenk lautet:

Cranio-Mandibulären-Dysfunktion (Im Folgenden als CMD Bezeichnet.) Übersetzt heisst das Kopf-Unterkiefer-Fehlfunktion-also ein sehr allgemein gefasster Begriff.

 

Die CMD ist ein Überbegriff für strukturelle, funktionelle und psychische Fehlregulation der Kaumuskel- oder Kiefergelenkfunktion, die sich in vielen Fällen auf andere Körperfunktionen auswirkt.

 

Häufig zeigt sich ein komplexeres Beschwerdebild mit sich durchdringenden Symptomen und Ursachen.

 

Die Häufigkeit der CMD liegt bei 80 Prozent der gesamten Bevölkerung in Deutschland, wobei nur 20 Prozent von massiven Beschwerden betroffen sind. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, was sich durch psychosoziale Belastungen und geschlechtsspezifische Verarbeitungsmechanismen erklären lässt.

 

Symptome und Folgen der CMD 

            

Die Symptome sind individuell und vielfältig. Typische Symptome der CMD sind:

 

·         Eingeschränkte Kieferöffnung

 

·         Knacken und Reiben der Kiefergelenke beim Öffnen und Schließen

 

·         Zahnlockerungen, Zahnwanderungen, unerklärliche Zahnschmerzen

 

·         Ausstrahlende Schmerzen in Mund, Gesicht, Kopf, Nacken, Schulter oder Rücken

 

·         Eingeschränkte Kopfdrehung

 

·         Rezidivierende Wirbelblockaden und Blockaden der Iliosacralgelenke

 

·         Sehstörungen

 

·         Tinnitus u.a. Ohrprobleme

 

·         Schwindel

 

·         Schluckbeschwerden, Schmerzen im Schlundbereich

 

·         Morgendliche Verspannungen und Schmerzen

 

·         Magenschmerzen

 

·         Psychosomatische Symptome wie Erschöpfung, Nervosität, depressive Verstimmung, Schlafstörungen.

 

 

  Ursachen der CMD        

 

Die Ursachen der CMD lassen sich in körperliche und psychische Faktoren unterscheiden, wobei es gerade Teil der Dynamik einer CMD ist, dass sich die Faktoren gegenseitig durchdringen.

 

Zu den körperlichen Ursachen zählen Zahnfehlstellungen und Bissfehlstellungen durch Zahnextraktionen, Kieferregulation, Füllungen oder Kronen.

 

Mit strukturellen Veränderungen der Kiefergelenke selbst geht oft eine Bewegungseinschränkung des Kiefergelenkes und Knack- und Reibegeräusche einher. Diese Patienten haben häufig Kiefergelenkschmerzen, die zunächst als Ohrenschmerzen interpretiert werden.

 

Bedingt durch heutige Arbeitsbedingungen ist häufig eine Überlastung der Schulter-Nacken-Region durch einseitige körperliche Belastungen und Haltungsstörungen in Kombination mit Stress ein gravierender Faktor im CMD- Geschehen. Unfälle, auch wenn sie vielleicht schon in der Kindheit waren oder objektiv und subjektiv nicht als problematisch eingestuft wurden, können die Körperstatik und somit auch die Kieferstellung nachhaltig stören. Dieses gilt insbesondere für ein Schleudertrauma.

 

 

Die psychische Dynamik der CMD ist meistens sehr zentral. Der Kiefer wird als „Bewältigunsorgan“ genutzt, was durch das Ausüben von Parafunktionen zum Tragen kommt.

 

 

Unter Parafunktionen werden lang anhaltende unphysiologische Belastungen auf das Kiefergelenk durch erhöhten Muskeltonus der Kaumuskulatur verstanden. Parafunktionen sind eine nicht von der Natur vorgesehene Tätigkeit der Kaumuskulatur wie z. B. Bruxismus (das Knirschen, Pressen oder Reiben der Zähne), Nägelbeißen oder Kauen auf den Wangeninnenseiten zur Stressbewältigung.

 

Oft sind diese Mechanismen unbewusst und kommen häufig nachts zum Tragen, was die morgendliche Verschlimmerung der Beschwerden erklärt.

 

Kann ich selber feststellen, ob ich von der Problematik betroffen bin ?

 

Ja und nein !

 

Der Schlüsselmoment in der CMD ist das Zusammenspiel der Faktoren. Und die Schlüsselfrage ist immer: Beeinflusst der Kiefer den Körper oder bewirken lang anhaltende körperliche Schmerzen die Anspannung im ganzen System, die dann zum Zähneknirschen führt ?

 

Mir begegnet zum Beispiel sehr häufig, dass PatientInnen seit Jahrzehnten schwere Kopfschmerzen oder Migräne haben und noch nie wirklich nachhaltig und gezielt behandelt wurden. Schlafstörungen sind ein weiteres Beispiel dafür, dass die Ursache des Knirschens eigentlich woanders liegt.

 

 Wenn einige von den Anzeichen aus der Symptomliste zutreffen, möchte ich empfehlen, auf jeden Fall mit einem Zahnarzt ihres Vertrauens Rücksprache zu nehmen. Aber bitte trotzdem nicht sofort voll und ganz auf das Pferd „CMD“ aufspringen, sondern sich zunächst einmal einen Überblick verschaffen. Und auch die Unterstützung von einer HausärztIn, HeilpraktikerIn, PhysiotherapeutIn, PsychologIn einbeziehen.

 

Die Hauptursache dafür, dass es zum Zähneknirschen kommt, ist Stress.

 

Der Umgang damit braucht nachhaltige Selbstfürsorge, die Idee, dass es auch möglich ist, etwas zu verändern.

 

 Die gute Nachricht ist: alles, was den Kiefer entspannt, entspannt auch den ganzen Körper !

 

 

Es lohnt sich also, mal mit dem Kiefer ins Gespräch zu kommen !

 

 

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